234
Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neuen Reichs.
Dieser Krieg hatte weitreichende Folgen. In den kleinen Staaten Oberitaliens, in Toskana und dem größten Teil des Kirchenstaates waren Volksauf st ände ausgebrochen und die Regierungen gestürzt worden. Jetzt schlossen sich die Landesteile an Sardinien an. Ferner landete der Freischarenführer Giuseppe Garibaldi an der Westecke Siziliens, eroberte diese Insel, setzte dann nach dem Festlande des Königreichs Neapel über und stürzte auch hier die bourbonische Regierung. So entstand ein Königreich Königreich Italien, dessen erster König Viktor Emanuel war; mit Ausnahme von Renetten, das noch österreichisch war, und von Rom, wo noch der Papst herrschte, waren die italienischen Landschaften — zum ersten Male wieder seit den Tagen der Völkerwanderung — zu einem Einheitsstaate vereinigt.
§ 237. Friedrich Wilhelms Iv. Ausgang. Der Grund, weshalb 1858. König Friedrich Wilhelm Iv. die Regierung im Jahre 1858 an seinen Bruder abgeben mußte, war ein schweres Gehirnleiden gewesen, das 1861. ihn im Jahre 1857 befallen hatte. Am 2. Januar 1861 starb der König zu Sanssouci.
Unter seiner Regierung hatte Preußen einige friedliche Erwerbungen gemacht. Die Fürsten von H o h e n z o l l e r n, die der schwäbischen Linie des Hauses angehörten, überließen ihr Land an Preußen, wogegen ihnen die Stellung preußischer Prinzen eingeräumt wurde. Einige Jahre später kaufte der preußische Staat von Oldenburg ein Stück Land am I a d e -b u s e u, um dort einen Kriegshafen anzulegen; hier ist später Wilhelmshaven entstanden.
3. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I.
1861 — 1888.
I. Die Gründung des neuen deutschen Reichs.
Wilhelms I. Anfänge.
§ 238. König Wilhelms I. bisheriges Leben. König Wilhelm I. war geboren am 22. März 1797. In seinem zehnten Lebensjahre erlebte er den Zusammenbruch Preußens; mit der Königin Luise, seiner Mutter, mußte er damals bis Memel fliehen. 1810 verlor er die geliebte Mutter durch den Tod.
Nach der Schlacht bei Leipzig durfte er sich der Armee der Verbündeten
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Extrahierte Personennamen: Giuseppe_Garibaldi Viktor_Emanuel Viktor Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelms_I. Wilhelms_I. Wilhelms_I. Wilhelm_I.
121. Geistiges und wirtschaftliches Leben zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv.
45
unterdrckt hatte, bewog einige Unionsfrsten zum Abfall und forderte zur Wiederherstellung des alten Bundes auf. Bevollmchtigte sterreichs und der auf seiner Seite stehenden Fürsten traten in Frankfurt als Bundestag auf. Der Gegensatz der beiden Parteien schien zum Kriege zu führen. Schon standen sich in Kurhessen preuische und sterreichisch-bayrische Truppen kampfbereit gegenber. Da aber sterreich auch den Zaren Nikolaus I. auf seiner Seite hatte und das preuische Heer nicht gengend vorbereitet erschien, entschlo sich Friedrich Wilhelm zum Nach-geben. Durch den Bertrag zu Olmtz im November 1850 wurde die 1850. Union aufgelst und der Bundestag wiederhergestellt.
4. Das Ergebnis fr Schleswig-Holstein. Die Schleswig-Holsteiner hatten nach dem Friedensschlu zwischen Preußen und Dnemark den Krieg auf eigene Hand fortgesetzt. Nach dem Olmtzer Vertrage jedoch muten sie auf Verlangen des Bundestages die Waffen niederlegen. Die dnische Regierung verpflichtete sich, den Herzogtmern eine gewisse Selb-stndigkeit der Verwaltung zu lassen und insbesondere Schleswig nie in Dnemark einzuverleiben. Dies hinderte sie jedoch nicht, das Deutschtum nach Krften zu unterdrcken; deutsche Gesinnung durfte sich nicht uern, nationalgesinnte Männer, wie der Dichter Theodor Storm, muten das Land verlassen, dafr kamen dnische Beamte ins Land, und die dnische Sprache wurde in Schleswig gefrdert. der die Erbfolge bestimmten
die Gromchten im Londoner Protokoll 1852, da nach dem Tode 1852. Friedrichs Vii. die gesamte dnische Monarchie an den Prinzen Christian von Glcksburg fallen sollte; dadurch wurde der in Schleswig-Holstein erbberechtigte Prinz Christian von Augustenburg ausgeschlossen.
5. Das Ergebnis fr Deutschland. Das deutsche Volk sah seine Hoffnungen abermals gescheitert. Das Sehnsuchtsbild der Einheit und Gre des Vaterlandes war in alle Schichten des Volkes gedrungen,
aber nicht verwirklicht. Nur das war erreicht worden, da die Ver-fassungsform der Volksvertretung endgltig der die selbstherrliche ge-siegt hatte. Die Einheitsgedanken aber lebten im stillen fort; wie krftig
sie wirkten, bewies das Schillerfest am 10. November 1859, das in 1859. ganz Deutschland als Fest der Zusammengehrigkeit gefeiert wurde, und der in demselben Jahre gegrndete Nationalverein, der es als seine Ausgabe hinstellte, fr eine Einigung unter preuischer Fhrung zu wirken.
121. Geistiges und wirtschaftliches Leben zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv.
1. Literatur und Kunst. Die Stimmung der vierziger Jahre spiegelte sich deutlich in der Literatur. Heine und Brne und die sich an sie anschlieendeil Schriftsteller vom Jungen Deutschland" richteten hnlich
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Nikolaus_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Theodor_Storm Friedrichs Christian_von_Glcksburg Christian_von_Augustenburg Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Heine
Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt Kurhessen Schleswig-Holstein Dnemark Dnemark Schleswig Schleswig-Holstein Deutschland Deutschland
38
Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs.
halten, und man gelangte zu einem Einverstndnis. Aus den Beschlssen des Kongresses ging eine Neuordnung des europischen Staaten-systems hervor.
Gebtets- Rußland zunchst wurde der grte Teil des bisherigen Gro-
Verteilung. ^ r ,
Herzogtums Warschau zugesprochen.
Preußen erhielt von seinen frheren polnischen Besitzungen nur Posen, Thorn und Danzig zurck; es wurde dadurch entschdigt, da ihm die Hlfte des Knigreichs Sachsen, dazu w e st f l i s ch e Landesteile, die Rheinlande und S ch w e d i s ch - V o rp o m m er n zugewiesen wurden. Preußen blieb infolge dieser Anordnungen in zwei unzusammenhngende. Teile gespalten. Aber es wurde noch mehr als bis-her der beherrschende Staat Norddeutschlands; es war jetzt ein wahrhaft deutscher, nicht mehr ein halbslavischer Staat; es erhielt die Wacht zu-gleich an der Weichsel und am Rheine; seine wesentlichsten Interessen waren nicht verschieden von denen des gesamten Deutschlands.
Anders war die Entwicklung sterreichs. Tirol, Salzburg und die illyrischen Provinzen erhielt es zurck; dazu wurden ihm V e n e t i e n und die Lombardei zugesprochen, während es auf Belgien verzichtete. Sein Gebiet war jetzt Keffer abgerundet als vordem; aber es war ein nur teilweise deutscher, zum andern Teil slavisch-ungarisch-italienischer Staat; seine Interessen waren in wichtigen Be-ziehungen andere als die Deutschlands.
Bayern erhielt als Entschdigung sr Tirol und Salzburg die R h e i n p f a l z.
Holland wurde mit Belgien zu einem Knigreich der V e r e i n i g t e n Niederlande verbunden. Die Schweiz wurde fr neutral erklrt. Norwegen wurde mit Schweden durch Personalunion vereinigt. In Italien wurden die frheren Regierungen wiederhergestellt.
Die deutsche Die Hoffnung vieler Patrioten, da man die deutschen Staaten durch Sr0e' ein engeres Band zusammenfassen und ein neues deutsches Reich aus den Trmmern des alten erstehen wrde, erfllte sich nicht. Vergeblich trat S t e i n, der ebenfalls in Wien anwesend war, mit aller Tatkraft fr die deutsche Einheit ein. Nach Metternichs Ansicht lag eine Wiederherstellung des deutschen Kaiserreichs nicht in sterreichs Interesse; die Mittelstaaten ferner wollten mglichst wenig von der Souvernitt opfern, die ihnen Napoleon verliehen hatte; auch Preußen konnte sich einem Habsburgischen Kaiser unmglich unterordnen. So dauerte der deutsche Dualismus, der durch die Siege Friedrichs des Groen begrndet worden war, sort.
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Extrahierte Personennamen: Metternichs Napoleon Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Warschau Thorn Danzig Sachsen Rheinlande Norddeutschlands Rheine Deutschlands Salzburg Belgien Deutschlands Salzburg Holland Niederlande Italien Wien
72
Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs.
Sieg entschieden worden wgr, und schmckte ihn mit dem eigenen Orden pour le mr.
Die Preußen hatten 9000 Mann, die sterreicher mit Einschlu der Gefangenen der 40 000 Mann verloren. Der Feldzug, der die Entscheidung brachte, hatte nicht mehr als sieben Tage gedauert^enedek zog sich zunchst auf Olmtz, dann auf einem Umwege der die kleinen Karpathen und Preburg in der Richtung auf Wien zurck. Unterdessen rckten die preuischen Truppen ebenfalls auf die sterreichische Hauptstadt los. Schon erblickten die Vorposten aus der Ferne den Stephansturm, als am 22. Juli ein Waffenstillstand abgeschlossen wurde. Das letzte Blumenau. Gefecht des Feldzuges wurde bei B l u m e n a u unweit Preburg geliefert; es wurde auf die Nachricht von der Waffenruhe abgebrochen.
Kaiser Franz Joseph hatte sich sofort nach der Schlacht bei Knig-grtz an Napoleon Iii. mit der Bitte um Vermittelung gewandt und Venetien an ihn abgetreten; seine Hoffnung war, da Italien, wenn es aus Napoleons Hand diese Provinz empfinge, vom Kriege zurcktreten und vielleicht Napoleon selbst sich auf sterreichs Seite schlagen wrde. Die Italiener hatten bisher unglcklich gefochten. Zuerst war ihr Land-Custoz^a und Heer von dem Erzherzog Albrecht bei C u st o z a in der Gegend von Verona geschlagen worden; dann erlitt ihre Flotte eine Niederlage bei der Insel Lissa. Aber dagegen emprte sich das Ehrgefhl des ita-lienischen Volkes, sich Venetien, wie 1859 die Lombardei, von Napoleon schenken zu lassen; die italienischen Truppen rckten vielmehr in Venetien ein und besetzten den grten Teil der Provinz, von den sterreichern kaum gehindert, da diese alle verfgbaren Truppen nach dem nrdlichen Kriegsschauplatze sandten. Indessen nahm König Wilhelm zwar die Ver-Mittelung Napoleons an, setzte aber die kriegerischen Unternehmungen fort, bis es zu dem bereits erwhnten Waffenstillstand und wenige Tage darauf zum Abschlu des Prliminarfriedens von Nikolsburg kam.
Friede. Am 23. August wurde der endgltige Friede zu Prag unterzeichnet.
Bismarck hatte es bereits aus dem Schlachtfelde von Kniggrtz aus-gesprochen, da es nunmehr gelte, die alte Freundschaft mit sterreich wiederherzustellen. Um die sterreicher nicht zu erbittern, wurden ihnen sehr milde Friedensbedingungen auferlegt. Zwar mute sterreich die Auflsung des deutschen Bundes und die Grndung eines neuen nord-deutschen Bundes, an dessen Spitze Preußen trat, anerkennen; auch gab es seine Zustimmung dazu, da sich Preußen durch Annexion von Schleswig-Holstein und anderen Gebieten stark vergrerte. Aber von Venetien abgesehen, das an Italien fiel, wurde ihm keine Landabtretung
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Extrahierte Personennamen: Franz_Joseph Franz Napoleon Napoleons Napoleon Albrecht Albrecht Napoleon König_Wilhelm Wilhelm Napoleons August Bismarck
Extrahierte Ortsnamen: Wien Stephansturm Venetien Italien Napoleons Verona Venetien Napoleons Nikolsburg Schleswig-Holstein Venetien Italien
234
Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs.
Dieser Krieg hatte weitreichende Folgen. In den kleinen Staaten Oberitaliens, in Toskana und dem grten Teil des Kirchenstaates waren Volksauf st nde ausgebrochen und die Regierungen gestrzt worden. Jetzt schlssen sich die Landesteile an Sardinien an. Ferner landete der Freischarenfhrer Giuseppe Garibaldi an der Westecke Siziliens, eroberte diese Insel, setzte dann nach dem Festlande des Knigreichs Neapel der und strzte auch hier die bourbouische Regierung. So entstand ein statten?Knigreich Italien, dessen erster König Viktor Emanuel war; mit Ausnahme von V e n e t i e n, das noch sterreichisch war, und von Rom, wo noch der Papst herrschte, waren die italienischen Landschaften zum ersten Male wieder seit den Tagen der Vlkerwanderung zu einem Einheitsstaate vereinigt.
237. Friedrich Wilhelms Iv. Ausgang. Der Grund, weshalb 1858.König Friedrich Wilhelm Iv. die Regierung im Jahre 1858 an seinen Bruder abgeben mute, war ein schweres Gehirnleiden gewesen, das 1861. ihn im Jahre 1857 befallen hatte. Am 2. Januar 1861 starb der König zu Sanssouci.
Unter feiner Regierung hatte Preußen einige friedliche Erwerbungen gemacht. Die Fürsten von H o h e n z o l l e r n, die der schwbischen Linie des Haufes angehrten, berlieen ihr Land an Preußen, wogegen ihnen die Stellung preuischer Prinzen eingerumt wurde. Einige Jahre spter kaufte der preuische Staat von Oldenburg ein Stck Land am Jad e -Busen, um dort, einen Kriegshafen anzulegen; hier ist spter Wilhelms-Hven entstanden. V
3. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I.
1861 1888.
I. Die Grndung des neuen deutschen Reichs.
Wilhelms I. Anfnge.
238. König Wilhelms I. bisheriges Leben. König Wilhelm I. war geboren am 22. Mrz 1797. In fernem zehnten Lebensjahre erlebte er den Zusammenbruch Preuens; mit der Knigin Luise, seiner Mutter, mute er damals bis Memel fliehen. 1810 verlor er die geliebte Mutter durch den Tod.
Nach der Schlacht bei Leipzig durfte er sich der Armee der Verbndeten
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Norddeutschland.
141
B. Norddeutschland.
Die 5 süddeutschen Staaten find an Größe und Einwohnerzahl und
daher an Macht nicht bedeutend voneinander verschieden (S. 153). Der ge-
birgige Teil Norddeutschlands zeigt — entsprechend seinem Wechsel von
Ebenen, Bergen und Thälern — in den vielen kleinen Staaten das Bild der
größten Zerrissenheit. Das einförmige norddeutsche Tiefland ist zur Bildung
eines Großstaates geeignet, der in Preußen erstand, das vermöge seines be-
deutenden Übergewichts über die anderen Staaten die Führerschaft derselben
übernahm und dadurch die Einigung Deutschlands herbeiführte. — Das ost-
elbische Tiefland zwischen Elbe und Weichsel wurde während der Völker-
Wanderung von Slawen besetzt, die erst im 13. Jahrh. den siegreichen Deutschen
für immer das Feld räumten. In dem Tieflande w. von der Elbe wohnen
seit Menschengedenken deutsche Volksstämme (f. S. 133). Dieser Teil N.-
Deutschlands bestand im 10. Jahrh. aus deu Stammesherzogtümern Sachsen
und Lothringen. S.ö. von Sachsen reichte bis zur Elbe die Thüringer
Mark, deren ö. Teil eine Zeit lang die im Wendenlande gegründete Mark
Meißen bildete, aus der das Königreich Sachsen" hervorgegangen ist.
Diese kam im 11. Jahrh. an die Grasen von Wettin, welche die Land-
grasschaft Thüringen und das Herzogtum Sachsen-Wittenberg mit der Kur-
würde erwarben. 1485 teilten die Brüder Ernst und Albert ihren Besitz
und gründeten so die ernestinische Linie, die mit der Kurwürde Sachsen-
Wittenberg und S.-Thüringen erhielt, und die albertinische Linie, die Meißen
mit N.-Thüringen bekam. Infolge des unglücklichen Ausganges der Schlacht
bei Mühlberg ging die Kurwürde mit Sachsen - Wittenberg an Ulberts Enkel
Moritz über, dessen Nachkommen 1806 durch das Bündnis mit Napoleon die
Königswürde erhielten. Die ernestinischen Fürsten heißen seit dem Übergange
der Kurwürde auf die albertinische Linie Herzöge von Sachsen. Wiederholte
Teilungen ihrer Länder führten zur Zersplitterung ihres Gebietes in die 3
sächsischen Herzogtümer und das Großherzogtum Sachsen-Weimar. An-
deren Geschlechtern entstammen die Fürsten von Renß und von Schwarz-
bürg. — 1181 zerschlug Friedrich Barbarossa das alte Stammesherzogtum
Sachsen, das sich nun in viele Einzellandschaften auflöste. Die bedeutendste von
diesen war das welfische Herzogtum Brauufchweig-Lüueburg, aus dem das 1866
an Preußeu gefallene Königreich Hannover und das Herzogtum Brauu-
schweig, das einstige Erbe Heinrichs des Löwen, hervorging. Obwohl sich
dieser das ö. von der Elbe gelegene Küstenland an der Ostsee unterwarf, so
überließ er doch das alte Obotriteulaud dem zum Christentum übergetretenen
Wendenfürsten, der deutscher Reichsfürst und Stammvater der beiden noch jetzt
regierenden großherzoglichen Häuser von Mecklenbnrg-Schwerin und Strelitz
wurde. An der Nordsee entstand die Grafschaft Oldenburg, die sich allmäh-
lieh zum gleichnamigen Herzogtum erweiterte, dem im Wiener Kongreß der groß-
herzogliche Titel zuerkannt wurde. Auch die mit dem Fürstentum Waldeck
auf demselben Meridian gelegenen lippeschen Fürstentümer bildeten ehemals
Teile des Sachsenlandes. Die 3 Städte-Repnbliken des Deutschen Reiches: Ham-
bnrg, Bremen und Lübeck begründeten ihre staatliche Selbständigkeit zu der
Zeit, da der Hansabund den nordeuropäischen Handel beherrschte. — An der
Elbe entstand während des Mittelalters die askanische Mark, die zum Herzog-
tum Anhalt heranwuchs, dessen Fürstenhaus noch heute dem ruhmreichen Ge-
schlecht der Askanier angehört. Eine Linie dieses Hanfes kam auf deu branden-
burgischen Thron, als Albrecht der Bär 1134 mit der Nordmark, der heutigen
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Extrahierte Personennamen: Ernst Albert Moritz_über Napoleon Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Heinrichs Albrecht Albrecht
Verzeichnis der kostenfreien Beigaben.
I. Geschichtskcrrten.
Das sdwestliche Ast u. gypten. Natastina u. die Sinai-Halbinsel. Mit 2 Nebenkarten: Die 12 Stammgebiete von Israel; Plan von Jeru-salem.
Grichnland. Mit 2 Nebenkarten: Botien; Umgebung von Athen. Alt-Italien. Mit 1 Nebenkarte: Gegend um Rom.
Das römisch Reich im Ii. Jahrh. n. Chr.
rtniro. Reiche um 500 n. Ehr. Das Reich Karl de Gro.
Diese 12 Karten find als Kleiner
Dasdeutschereichu.d.hohenstaufen. Deutschland nach seiner Einteilung tn 10 Streif, nebst Angabe der histo-tisch merkwrdigsten Orte vom Aus-gange des Mittelalters bis auf Friedrich den Groen. t?ranl>nbm-a-|Jreul?ett l 415-1869. Europa zur Zeit Napoleons I. Mit 2 Nebenkarten: Schlachtfelder von Leipzig und Waterloo.
Mitteleuropa zur Zeit Kaiser Mhu-
?,lmi. Mit 3 Nebenkarten: Schlacht-elber von Kniggrtz, Metz, Sedan. historischer Schnlattas" zu 60 Pf. kuflich.
9.
10. 11.
12.
Ii. Bafeln zur Geschichte der Waukunst u. Wildhauerei.
1. Die Assyrru. gypter. 16 Abbild. 7.
2. Die Griechen I 15 Abbildungen. 8.
3. Di Griechen It. 8 Abbildungen. 9.
4. Die Usmer. 11 Abbildungen. 10.
5. Altchristliche und romanisch- 11.
Kant. 11 Abbildungen.
6. Mhammdanische und byxan- 12.
tinisch Kanten. 10 Abbildungen.
fte Gotik. 10 Abbildungen, talienische Renaissanre. 4 Abb. Deutsche Nenaissanre. 5 Abbild. Karork, Rokoko. 3 Abbildungen. Das neunzehnte Jahrhundert I. 4 Abbildungen.
?* neuu?hute Jahrhundert
I. 7 Abbildungen.
Iii. Wilder zur Kulturgeschichte,
davon 8 in Farbendruck, mit erluterndem Text.
1. Bau einer Pyramide. 2. Olympische Spiele. 3. Rmische Seeschlacht. 4. Rnnscher Triumphzug. 5. Pfahlbauten. 6. Germanische Ansiedelung. 7. Ungarn. Schlacht. 8. Kirchrnbau im heidnischen Lande. 9. Gerichtstag. 10. Ausritt zum Kreuzzuge, n Schtzenfest. 12. Deutsche Stadt i. l6. Jahrh. 13. Wallcnsteins Lager. 14. Im Zeitalter des Rokoko. 15. Freiwillige in Breslau. 16. Die erste Eisenbahn.
Iv. Landes- un Wrovinzialgefchichte.
Vorlufig 26 Hefte, meist zu je 1 Druckbogen mit Geschichtskarte und Landes-wappen, durch gummierten Falz zum Einkleben in das Lehrbuch vorbereitet.
17. Knigreich Sach sen. Von H.weber, 4. Aufl., des. von G. Siegert.
Von
Oft- und Westpreueu.
vr. H.dring. Brandenburg. Von Dr. H.
Dring.
Bommern. Von Dr. @. Sang e. Jose. Von Gymnasiallehrer Jr. Rethfeld.
Schlesten. Von Seminar-Ober-lehrer Ernst.
Sachsen. Von Rektor Prof. Dr. I. W. Otto Richter in Eisleben. Kchlesmig-Holstein. Von Dr. Ernst Schlee, Direktor des Realgymnasiums zu Altona. Hannover und Herzogtum Kraunschmeig. V. Oberlehrer Dr. Viereck in Braunschweig. Westfalen, die Frstentmer Maldeck, Schaumburg-Kippe, Sippe. Von Dr. Edmund Lange.
Hessen-Uassau. 2 Hefte.
a. Kesten. Von Rektor A. Gild tn Kassel.
b. Nassau. Von Oberlehrer A. Gth in Wiesbaden.
Rheiuprovinz.vongymnafial-
tetirer Dr Rethfeld.
Soheniollern. Von Gymn.-L. . j'biathner in Sigmaringen.
1315. Altbayern. S chaben u. Franken erscheinen vorlufig nicht einzeln. 16. Die bayrisch Uheinpfals. Von
Prof. Dr. Ehr. Mehlis in Drkheim a. d. H.
18. Knigreich Wrttemberg. Von Rektor Dr. E. Kleemann.
19. Groherzogtum Kaden. Von Prof.
E. Schmitt in Baden-Baden.
20. Groherzogtum Hessen. Von Prof.
F. Soldan in Worms.
21. Groherzogtmer Mecklenburg-Schmerin und Mcktbrg-Ktretih. Von Gymnasiallehrer W. Sa low in Friedland i. M.
22. Groherzogtum Oldenburg. Von Professor Dr. K. Meinardus in Hannover.
23. Thringen, umfassend das Gro-herzogt. Sachsen-Weimar-Sisenach, dieherzogtmer Sachsen-Aletningen-Kildsurghauskn, Sachsen - Alten-kura. Sachsen - ovurg - Hotha, die
f rstentmer Schwarzburg - 2tubot-adt, Schwarzsurg-Sondershausen, Jeu . Jl., Aeu J,. Von Pros. Dr. Alfred Schulz in Gotha.
24. Herzogtum Anhalt. Von Direktor Dr. Wickenh agen in Dessau.
25. Freie Stadt H amburg.v. Oberlehrer Dr. Schwenkow in Hamburg.
26. Freie Stadt Kremeu. Pon Gymn.-L. Dr. E. Dnzelmann in Bremen.
27. Freie Stadt Lbeck. Von Prof. Dr. Max Hoffmann in Lbeck.
28. Reichsland Elsa - Lothringen. Von Gymnafialdirektor Dr. Karl Kromayer in Weienburg i. E.
Line Gsamtangab aur Hft 4 Mark
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Extrahierte Personennamen: Karl_de_Gro Karl Friedrich Friedrich Napoleons_I. Metz Rnnscher Siegert H.
Dring Jose Ernst Ernst W._Otto_Richter Otto Ernst_Schlee Ernst A._Gth Mehlis Kleemann W._Sa K._Meinardus Alfred_Schulz Schwenkow Max_Hoffmann Max Karl_Kromayer Karl
Extrahierte Ortsnamen: Israel Athen Alt-Italien Rom Deutschland Europa Napoleons Leipzig Mitteleuropa Sedan Ungarn Breslau Brandenburg Bommern Sachsen Eisleben Kchlesmig-Holstein Altona Braunschweig Westfalen Hessen-Uassau Kassel Nassau Wiesbaden Sigmaringen Altbayern Drkheim Wrttemberg Kaden Baden-Baden Hessen Worms Mecklenburg-Schmerin Friedland Oldenburg Hannover Sachsen-Weimar-Sisenach Sachsen Sachsen Schwarzsurg-Sondershausen Gotha Dessau Hamburg Bremen Lbeck Lothringen Weienburg
Verzeichnis der kostenfreie Beigabe
I. Geschichtskarten.
Das sdwestliche Asten und gypten. Palstina und die Sinai-Halbinsel. Mit 2 Nebenkarten: Die 12 Stammgebiete von Israel; Plan von Jerusalem.
Griechenland. Mit 2 Nebenkarten: Botien; Umgebung von Athen.
Alt-Italien. Mit 2 Nebenkarten: Das alte Rom und Gegend um Rom.
Die Entwickelung des rmischen Reiches. Germanische Reiche um 526 n. Chr. Das Reich Karls des Grasten.
Das Deutsche Reich und die Hohenstaufen. Diese 12 Haupt- und 12 Nebenkarten find als
Mit 1 Nebenkarte: Lnder der Staufen, Welsen und Askanier.
9. Teutschland, seine Einteilung in zehn Kreise, nebst Angabe der historisch merk' wrdigsten Orte vom Ausgange des Mittelalters bis auf Friedrich den Groen.
10. Brandenbnrg-Prensten 14151869.
11. Europa zur Zeit Napoleons I. Mit 2 Nebenkarten : Schlachtfelder von Leipzig und Waterloo.
12. Mitteleuropa zur Zeit Kaiser Wilhelms 1. Mit 3 Nebenkarten: Schlachtfelder von Knig-grtz, Metz, Sedan.
Kleiner historischer Schulatlas" zu 60 Pf. kuflich.
Ii. Tafeln zur Geschichte der Baukunst und Bildhauerei.
Die Assyrer und gypter. 16 Abbildungen. Die Griechen I. 15 Abbildungen. Die Griechen Ii. 8 Abbildungen. Die Rmer. 11 Abbildungen.
Altchristliche und romanische Bauten. 11 Abbildungen.
Mnhammedanische und byzantinische Bauten. 10 Abbildungen.
7. Die Gotik. 10 Abbildungen.
8. Italienische Renaissance. 4 Abbildungen.
9. Deutsche Renaissance. 5 Abbildungen.
10. Barock, Rokoko. 3 Abbildungen.
11. Das neunzehnte Jahrhundert I. 4 Ab-bildungen.
12. Das nennzehnte Jahrhundert Ii. 7 Abbildungen.
Iii. Bilder zur Kulturgeschichte,
davon 8 in Farbendruck mit erluterndem Text.
1. Bau einer Pyramide.
2. Olympische Spiele.
3. Rmische Seeschlacht.
4. Rmischer Triumphzug.
5. Pfahlbauten.
6. Germanische Ansiedelung.
7. Ungarnschlacht.
8. Kirchenbau im heidnischen Lande.
9. Gerichtstag.
10. Ausritt zum Krenzzuge.
11. Schtzenfest.
12. Deutsche Stadt im 16. Jahrhundert.
13. Walleusteius Lager.
14. Im Zeitalter des Rokoko.
15. Freiwillige in Breslau.
16. Die erste Eisenbahn.
Iy. Landes- und Provinzialgeschichte.
27 Hefte, meist zu je 1 Druckbogen mit Geschichtskarte und Landeswappen, durch gummierten Falz zum Einkleben in das Lehrbuch vorbereitet.
1. Ost- und Westprensten. Von Dr. H.
Dring.
2. Brandenburg. Von Dr. H. Dring.
3. Pommern. Von Dr. ffi. Lange.
4. Hosen. Von Gymnasiallehrer Dr.
Rethseld.
5. Schlesien. Von Seminar-Oberlehrer Ernst.
6. Sachsen. Von Rektor Prof. Dr. I. W.
Otto Richter.
7. Schleswig-Holstein. Von Dr. Ernst Schlee, Direktor des Realgymnasiums zu Altona.
8. Hannover und Herzogtum Braun-schweig. Von Professor Dr. Viereck in Braunschweig.
9. Westfalen, die Frstentmer Waldeck,
Schaumburg-Lippe, Lippe. Von Dr.
Edmund Lange.
10. Hessen-Nassau. 2 Hefte.
. Hessen. Von Rektor A. Gilb in
Kassel.
b. Nassau. Von Oberlehrer A. Gth in Wiesbaden.
11. Rheinprovtnz. . Von Gymnasiallehrer Dr. Rethseld.
12. Hohenzolleru. Von Gymnasial-Ober-lehrer K. Plathner in Sigmaringen.
17. Knigreich Sachsen. Von H. Weber und G. Siegert.
18. Knigreich Wrttemberg. Von Rektor Dr. E. Kleemann.
19. Groherzogtum Baden. Von Professor E. Schmitt in Baden-Baden.
20. Groherzogtum Hessen. Von Professor F. Soldan in Darmstadt.
21. Groherzogtmer Mecklenburg - Schwerin und Mecklenburg-Strelitz. Von Gymnasial-lehrer W. Salow in Friedland i. M.
2. Groherzogtum Oldenburg. Von Professor Dr. K. Meinardus.
23. Thringen, umfassend das Groherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, die Herzogtmer Sachsen-Meinigen-Hildburghasen,Sachsen-Altenburg,Sachsen-Coburg-Gotha.diefrsten-tmer Schwarzburg-Rudolstadt, Schwrzt, rg-Sondershausen, Reu ii. Ss., Reutz j. L. Von Pros. Dr. Alfred Schulz.
24. Herzogtum Anhalt. Von Direktor Dr. W i ck e n -Hgen in Dessau.
25. Freie Stadt Hamburg. Von Oberlehrer Dr. Schwenkow in Hamburg.
26. Freie Stadt Bremen. Von Gymnasiallehrer Dr. E. Dnzelmann in Bremen.
27. Freie Stadt Lbeck. Von Professor Dr. Max Hoffmann in Lbeck.
28. Reichsland Elsast-Lothringen. Von Gym-nasialdirektor Dr. Karl Kromayer in Weien-brg i. E.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
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Extrahierte Personennamen: Palstina Karls Friedrich Friedrich Napoleons_I. Wilhelms Wilhelms Metz H.
Dring H._Dring Ernst Ernst W.
Otto_Richter Otto Ernst_Schlee Ernst H._Weber Siegert Kleemann F._Soldan W._Salow K._Meinardus Alfred_Schulz Schwenkow Dnzelmann Max_Hoffmann Max Karl_Kromayer Karl
Extrahierte Ortsnamen: Israel Jerusalem Griechenland Athen Alt-Italien Rom Rom Staufen Europa Napoleons Leipzig Sedan Breslau Brandenburg Pommern Sachsen Schleswig-Holstein Altona Braunschweig Westfalen Hessen-Nassau Hessen Kassel Nassau Wiesbaden Rheinprovtnz Sigmaringen Sachsen Wrttemberg Baden Baden-Baden Hessen Darmstadt Schwerin Mecklenburg-Strelitz Friedland Oldenburg Sachsen-Weimar-Eisenach Sachsen-Meinigen-Hildburghasen Schwarzburg-Rudolstadt Dessau Hamburg Hamburg Bremen Bremen Lbeck Reichsland_Elsast-Lothringen Weien-brg
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Extrahierte Personennamen: Palästina Friedrich Friedrich Metz H._Düring H.
Düring Ernst Otto Ernst_Schlee Ernst Rethfeld_Hohenzouern Mehlis H._Weber Siegert Kleemann Großherzogtuni_Kaden W. Meinardus Deutz_L._J.. Alfred_Schulz Max_Hoff Max Karl_ctromayer Karl
Extrahierte Ortsnamen: Staufen Deutschland Israel Jerusalem Athen Italien Rom Rom Europa Leipzig Mitteleuropa Sedan Breslau Brandenburg Pommern Posen Holstein Altona Braunschweig Westfalen Hessen Kassel Nassau Wiesbaden Bayern Speyer Rheinpfalz Württemberg Hessen Darmstadt Friedland Oldenburg Kachsen-Alten-vurg Sachsen Holöa Schwarzöurg-Honversyausen Dessau Hamburg Hamburg Bremen Wetßenburg